Was die Menschen früher in den Kompost geworfen haben, landet heute im Bokashi Eimer oder Bokashi-Behälter. „EM Bokashi“ ist das Zauberwort, – doch was ist Bokashi überhaupt und warum ist Bokashi besser als der frühere Kompost? Wir erklären das Bokashi-Prinzip, welches auf einen japanischen Professor der Agrarwissenschaft zurückgeht und in immer mehr Schweizer Haushalte Einzug erhält.
Früher hat man organische Abfälle einfach auf den offenen Kompost geworfen. Heute ist man weiter und nutzt Bokashi-Eimer mit EM
Fermentation im Bokashi-Eimer statt Oxidation im Kompost-Haufen
Der wesentliche Unterschied zwischen dem Bokashi-Eimer und dem Kompost-Haufen ist die Wirkweise im Innern: Während in einem Komposthaufen die weggeworfene Bananenschale verfault und verrottet und sich dabei hohe Temperaturen bilden, die Vitamine und Antioxidantien vernichten, was mit Hilfe von Sauerstoff geschieht (Oxidation), spricht man im Bokashi von Fermentation.
Im Bokashi-Eimer sorgen effektive Mikroorganismen (EM) für eine schnelle Fermentierung des organischen Abfalls. Während bei der Kompostierung viel Kohlendioxid (CO2) freigesetzt wird, geschieht die Fermentierung im EM Bokashi weitgehend ohne Kohlendioxid oder Methan. Man braucht dazu auch keinen großen Garten oder Komposthaufen, sondern einfach nur einen speziellen Bokashi-Eimer (der mit dem Flüssigkeitsablass unten) und eine spezielle Mikrobenmischung (EM). Der im Bokashi-Eimer entstehende Bokashi-Dünger weist Vitamine, Enzyme und wichtige Mikroben auf, die zur Düngung im Blumenkasten oder Garten vortrefflich geeignet sind.
Erntesteigerung durch Bokashi-Dünger
Viele Nutzer eines Bokashi-Eimers berichten davon, dass mit Bokashi-Dünger gedüngte Pflanzen zu einer Erntesteigerung gebracht werden konnten. Zurückgeführt wird dies bei EM Bokashi darauf, dass dem Boden wichtige Nährstoffe zugeführt werden. Der Bokashi fördert den Humusaufbau und die Gesundheit des Bodens. Dadurch kann die Ernte und auch die Qualität der Ernte gesteigert werden. Gleichzeitig wird das Wachstum von Unkraut gehemmt und die Widerstandskraft der Pflanzen gesteigert.
Was ist wichtig beim EM Bokashi im Eimer?
Wer seinen Dünger im speziellen Eimer selbst gewinnen möchte, der sollte beachten:
- Kein Einwurf von Fisch- und Fleischresten
- Kein Einwurf von Knochen oder Knochen-Resten
- Kein Küchenpapier im Eimer
- Keine ganzen Eierschalen einwerfen
- Der spezielle Deckel sorgt für luftdichten Abschluss – man sollte ihn nicht zu häufig öffnen
- Küchenreste in möglichst kleine Teile schneiden
- Jede neue Schicht im Eimer sollte mit effektiven Mikroorganismen besprüht werden
- Zwischendurch manuell die Füllung im Eimer verdichten, fördert den Prozess
- Alle 2-3 Tage sollte die Flüssigkeit im Bokashi-Eimer abgelassen werden: Mit Wasser verdünnt ergibt sie einen hervorragenden Flüssigdünger
Mit Bokashi-Dünger gedüngte Tomatenpflanzen sind widerstandsfähiger und bringen mehr Ernte
Vorteile des Bokashi-Eimers:
Die Nutzung des Bokashi-Eimers hat verschiedene Vorteile:
- Hochwertiger Dünger wird gewonnen
- Organische Abfälle werden wieder dem Kreislauf zugeführt
- Bei der Fermentation bilden sich Vitamine und Enzyme
- Keine Geruchsbelästigung
- Keine Belästigung durch Fliegen oder Ungeziefer, da geschlossener Deckel
- Auch der Sickersaft dient als Dünger (Flüssigdünger)
Warum stinkt ein Bokashi-Eimer nicht?
Ein Gestank im klassischen Sinne geht vom Bokashi-Eimer nicht aus. Wenn er ordnungsgemäß verschlossen ist, gehen vom verschlossenen Eimer gar keine Gerüche aus, weil diese schlichtweg nicht nach aussen dringen können. Wenn man ihn öffnet, riecht er allenfalls etwas säuerlich – so wie z.B. auch Sauerkraut. Mit etwas Bokashi-Streu oder stärkerem Aufsprühen von effektiven Mikroorganismen (EM) kann man auch dem begegnen. Weil im Eimer keine Oxidation und keine Fäulnis entsteht, stinkt der Eimer nicht so wie Kompost-Haufen stinken würden.