Oma und Opa hatten früher auch einen Boiler in ihrer Wohnung, doch braucht man heute noch? Die Antwort ist ein klares Ja, denn die modernen nachhaltigen Wärmepumpen-Systeme benötigen alle auch einen Boiler, in dem das Wasser erwärmt wird, damit es dann zur Verfügung steht, wenn man es braucht.
In Kombination mit eine Wärmepumpe werden solche Boiler oft als Wärmepumpen-Boiler verkauft, die sogar mit Photovoltaik betrieben werden können.
Damit nutzt man das Sonnenlicht, um den Strom für den Verdichter in der Wärmepumpe zu betreiben und das Wasser zu pumpen, braucht aber weder Strom noch Öl, Gas oder Kohle, um das Wasser zu erwärmen. Die dazu nötige Wärme wird nicht etwa durch einen glühenden Stromdraht erzeugt, sondern einfach z.B. der Umluft entzogen.
Was Oma und Opa nicht konnten: Mit dem Smartphone steuern
Die neuesten Geräte ermöglichen höchstmöglichen Komfort und sind auch an Smart Home Systeme anschliessbar. Damit kann man per Smartphone auch seine Wärmepumpe steuern oder überwachen. So wie man Heizung, Rollos oder das Licht mittlerweile über das Smartphone steuern kann.
Über das Smartphone und den PC kann man auch die Warmwasserbereitung überwachen und steuern, wenn man das möchte.
Wie gross sollte ein Boiler heute sein?
Beim Wärmepumpen-Boiler gilt die Grundregel: Bitte nicht überdimensionieren, weil das zu Lasten der Effizienz geht. Als Faustregel gilt:
- Für ein Einfamilienhaus: 200-300 Liter Volumen sind ausreichend, damit kann der Bedarf von 4-6 Personen gut abgedeckt werden
- Bei der Versorgung von zwei Wohnungen sollte man an 300 bis 400 Liter denken
Frisst Baden nicht viel Wasser?
Auch, wer viel badet, braucht sich keine Gedanken zu machen: Zwar nimmt eine durchschnittliche Badewanne ca. 150 Liter auf und könnte damit den Warmwasserspeicher schon ziemlich entleeren, aber: Die wenigsten Menschen baden mit den Temperaturen, die im Boiler vorherrschen (meist über 60 Grad), sodass nur ein Teil der 150 Liter aus dem Boiler entnommen werden, der Rest ist kaltes Wasser, damit man auf eine angenehme Badetemperatur kommt (meist deutlich unter 40 Grad).
Aufgrund des hohen Wasserverbrauchs beim Baden ist Duschen ohnehin wirtschaftlicher, wo deutlich weniger Wasser verbraucht wird. Aber auch Baden mit warmem Wasser stellt einen Warmwasserspeicher nicht vor ein Problem.
Sowohl Baden als auch Duschen ist für einen Warmwasserboiler kein Problem.
Auch kleine E-Boiler für die Küche gibt es noch
Zwar sind grosse Wärmepumpen die effizienteste Lösung, um auch mit deren Warmwasserspeicher die Küchenarmaturen zu versorgen, aber wer es unbedingt möchte, kann auch heute noch kleine Elektro-Boiler mit 5 oder 10 Liter Inhalt für die Küche kaufen. Dies ist wenig energieeffizient, wird aber von einigen immer noch als komfortabel empfunden.
Wer aber abends am Fernseher das rote Lämpchen für die Fernbedienungs-Bereitschaft ausmacht und mit Energiesparbirnen das Wohnzimmer beleuchtet, der sollte auch einen der grössten Stromverbraucher im Haus nicht übersehen und das ist der Elektroboiler, der sich meist im Keller, manchmal aber auch in Küche oder Bad versteckt. Das ist meist der grösste Stromfresser im ganzen Haus, weswegen die Schweiz die Neuinstallation eigentlich verboten hat. Mit der Zeit müssen sogar alte Elektrogeräte gegen moderne Systeme ausgetauscht werden (MuKEn 2014).
Ein Boiler ist aber nach wie vor im Haus ausserordentlich sinnvoll, wenn es sich um einen Wärmepumpenboiler handelt. Nur die rein elektrische Version wird wohl über kurz oder lang aussterben.